Der Merkurstab | September/Oktober 2010 | 22,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Der therapeutische Imperativ Rudolf Steiners "In dem Christus wird Leben der Tod" On medical ethics |
Autor | Peter Selg |
Seiten | 443-447 |
Volume | 63 |
Zusammenfassung
Die Grundsatzdarstellung zur ärztlichen Ethik, wie sie von Rudolf Steiner vor anthroposophischen Medizinern und damit für die geisteswissenschaftlich erweiterte Heilkunst formuliert wurde, ist ein Diskussionsbeitrag zu den in der Schweiz laufenden Diskussionen über die organisierte Sterbehilfe. Er arbeitet heraus, wie eindeutig und ausschliesslich Rudolf Steiner die Aufgabe der Ärzte als eine Hilfe im Leben und zur Heilung beschrieb – im Anbeginn eines Jahrhunderts, das die Ärzte in zuvor nie gekanntem Umfang zur aktiven Bewertung der Lebensqualität und des Lebensrechtes aufforderte. Die vordergründig verblüffende Schlichtheit und Radikalität von Steiners Aussagen zur ärztlichen Berufsidentität gewinnt vor dem Hintergrund der medizinethischen und politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen der Moderne eine besondere Brisanz.
Abstract
The principles of medical ethics as formulated for anthroposophical physicians by Rudolf Steiner and hence for medicine broadened through spiritual science contribute greatly to the current discussions on euthanasia in Switzerland. The paper shows that Rudolf Steiner was very definite and uncompromising in speaking of the physician’s responsibility to be of help in life and to heal. This at the beginning of a century when physicians were challenged as never before to be active in putting a value on quality of life and the right to live. At first sight quite remarkable in their simplicity and radical nature, his statements gain enormously in significance in the light of developments in medical ethics and social policies in the modern age.