Der Merkurstab | September/Oktober 2008 | 22,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Schmerzverständnis und Schmerztherapie in der Anthroposophischen Therapie Pain concept and pain therapy in anthroposophic medicine |
Autor | Matthias Girke |
Seiten | 419-434 |
Volume | 61 |
Zusammenfassung
Die Schmerztherapie in der Anthroposophischen Medizin setzt ein Schmerzverständnis voraus, das somatische, seelische und geistige Ebenen umfasst. Patienten erleben den Schmerz in den Dimensionen des „Wo“, des „Wann“, des „Wie“ und des „Warum“, die auf die physische, lebendige, seelische und geistige Ebene weisen. Die unterschiedlichen Analgetikaklassen werden vor dem Hintergrund eines geisteswissenschaftlichen Menschenverständnisses charakterisiert. Aus der Dreigliederung der Schmerzqualität leitet sich der Einsatz der Anthroposopischen Arzneimittel ab. In der Schmerztherapie muss unter dem Aspekt der Wesensglieder des Menschen auf die Verarbeitung des Schmerzes durch die Individualität, die heilende Einwirkung auf den zur astralischen Organisation gehörenden Schmerz, die regenerativen Kräfte und die physischen Bedingungen des Schmerzes gachtet werden. Innerliche Hilfestellungen, die zum Krankheitsverständnis, zur Bearbeitung seelischen Leidens und zur Entwicklung innerer Perspektiven beitragen und bis zu kontemplativ-meditativen Übungen reichen, können zu einer wesentlichen Vervollständigung eines multimodalen Therapiekonptes werden.
Abstract
In anthroposophical medicine, the precondition for the treatment of pain is considered to be that one includes body, soul and spirit. Patients experience pain in terms of `where`, `when`. `how` and `why` i.e. at the physical, vital, psychic and spiritual levels. Different types of analgesics are characterized against the background of the anthroposophical view of the human being. The threefold nature of pa in quality gives the indication for anthroposophical medicines. In the treatment of pain, we must pay attention, in the aspect of the levels of existence, to pain being worked through by the individual, the healing influence of pain, which belongs to the astral organization, powers of regeneration and the physical conditions for pain. Help in gaining insight into the disease, dealing with mental suffering and developing inner perspectives may go as far as contemplative, meditative exercises and can contribute much to a full multimodal approach to treatment.