Der Merkurstab | März/April 2006 | 16,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Vom Umgang mit dem Tod - Ein Beitrag zur ärztlichen Gesinnung Ita Wegmans Dealing with death - On Ita Wegman’s attitude as a physician |
Autor | Peter Selg |
Seiten | 143-148 |
Zusammenfassung
Die von Rudolf Steiner konzeptionell begründete Anthroposophische Medizin zeichnet sich u.a. durch eine aktivierende Unterstützung der menschlichen Lebenskräfte aus – Steiner selbst wies seine medizinischen Zuhörer wiederholt darauf hin, dass ihr „Mut des Heilens“ der absoluten Förderung des Lebensprinzips, nicht aber dem möglicherweise eintretenden Tod zu gelten habe, und dies auch in medizinisch „aussichtlosen“ Situationen. Anhand einer dokumentarischen Studie zu Ita Wegman (1876-1943), der engsten ärztlichen Mitarbeiterin Rudolf Steiners, wird gezeigt, wie Wegman diese zentrierende Mitte des ärztlich-therapeutischen Bewusstseins in besonderer Weise lebte und zugleich mit der Möglichkeit verband, den therapeutischen Berufsauftrag gegenüber der menschlichen Individualität auch nach Eintritt des Todes aufrechtzuerhalten – in der spirituellen Begleitung des Verstorbenen und in der Unterstützung seiner hinterbliebenen Angehörigen und Freunde. Skizzenhaft deutlich wird so die Kontur eines ärztlichen Bewusstseins im Geist des esoterischen Christentums.
Abstract
The principles of anthroposophical medicine, based on concepts given by Rudolf Steiner, include the activation and support of human vital energies. Steiner himself would often remind his medical audiences that their ‘courage to heal’ was called upon absolutely to help the life principle and not a possible death, even in situations which medically seemed ‘hopeless’. A study of documents relating to Ita Wegman (1876 - 1943), closest medical collaborator of Rudolf Steiner, shows how Wegman had a special way of living this centring focus in medical and clinical awareness, at the same time connecting it with the possibility of maintaining one’s calling as a healer after onset of death—going with the individual who has died, in the spirit, and supporting family and friends. A glimpse is gained in outline of a medical thinking and awareness that is in the spirit of esoteric Christianity.