Der Merkurstab | März/April 2014 | 22,00 Euro (inkl. Mwst., zzgl. Versandkosten)
Artikel | Wie Patienten Wickelanwendungen (ein)schätzen: Ergebnisse einer Umfrage in einem anthroposophischen Akutspital |
Autoren | A. Paula Simoes-Wüst, Georg Saltzwedel, Isabella S. Herr, Lukas Rist |
Seiten | 092-097 |
Volume | 67 |
Zusammenfassung
In der Anthroposophischen Medizin nehmen die
äußeren Anwendungen eine zentrale Stellung ein.
Rudolf Steiner erwartete von dieser Behandlungsart
sogar eine relativ frühe Evidenz für die Wirksamkeit
dieser neuen Therapierichtung (GA 312). Denn diese
Behandlungsart aktiviert unmittelbar die Ich-Organisation,
„den Inwendig-Arzt“ im Sinne des Paracelsus.
Diese Ich-Organisation manifestiert sich physisch in
der Regulation des Wärmeorganismus, lebt sich aber
auch auf seelische und geistige Weise dar im Erfahren
von Liebe und Initiativkraft. Die Tätigkeit der Ich-Organisation,
die die leiblichen, seelischen und geistigen
Funktionen integriert und ordnet, kann auf vielfältige
Weise durch die Applikation äußerer Anwendungen
unterstützt werden: durch Wärmeanwendung, durch
Kältereize mit rückwirkender Erwärmung, durch Aufnahme
von Arzneimitteln und das Ansprechen der
Nerven-Sinnes-Organisation über die Haut, aber auch
durch professionelle menschliche Zuwendung und
Nähe. Dabei wird die therapeutische Haltung geleitet
von dem Respekt vor dem Leib des anderen, in dem
ein geistig-autonomes Ich-Wesen wirksam ist, an
dessen physischen Träger – die Ich-Organisation –
man sich in der therapeutischen Intervention wendet.
Manchmal ist es auch angebracht, z. B. eine Bäderbehandlung
mit einer Meditation zu verbinden, die
den Zusammenhang zwischen geistiger Identitätsbildung
und körperlicher Gesundung verstärken kann.
Abstract
External applications play a central role in anthroposophic
medicine. Rudolf Steiner actually expected it to
provide relatively early evidence of the efficacy of this
new approach in medicine (Collected Works Vol. 312),
as it directly activates the I organization, „the inner
physician“, as Paracelsus put it. This I organization
manifests physically in warmth-organism regulation
but also shows itself in soul and spirit when we meet
with love and initiative. The I organization integrates
and orders the functions of body, soul and spirit. It can
be supported in many different ways when we use
external applications – use of heat, cold stimuli with
reactive warming processes, uptake of medicinal
agents and addressing the neurosensory organization
via the skin, and also professional human concern
and nearness. The therapeutic approach is governed
by respect for the body of another in which an autonomous
I is at work. With therapeutic intervention
we are addressing the I organization as its physical
vehicle. On occasion it is also helpful to combine
medicinal baths with meditation. This can enhance
the link between developing a spiritual identity and
gaining health in the body.